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Berufliche Auszeit: Der 10-Stufen-Plan für ein gelungenes Sabbatical

Berufliche Auszeit: Der 10-Stufen-Plan für ein gelungenes Sabbatical

“Erst wenn du selbst weißt, was in dir steckt, kannst du auch andere davon überzeugen”


Die Entscheidung, ein Sabbatjahr einzulegen, fällt in den seltensten Fällen von heute auf morgen. Was viele Menschen am meisten abschreckt: Die immense Vorbereitungszeit, die in der Tat nicht unterschätzt werden kann. Damit jeder, der mit dem Gedanken an eine Auszeit spielt, diese auch wirklich nehmen kann, finden Sie hier einen umfassenden 10-Stufen-Plan für ein gelungenes Sabbatical. Dieser hilft Ihnen nicht nur dabei, alles strukturiert zu organisieren, sondern steigert auch garantiert die Vorfreude auf die berufliche Auszeit. Vor allem aber gilt: Herausfinden, WARUM man überhaupt ein Sabbatical machen möchte – denn nur so können wir überhaupt erst das Ziel verfolgen, die Auszeit auch wirklich zu einem Erfolg werden zu lassen!

Stufe 1: Treffen Sie eine Entscheidung

Bevor Sie sich in die Vorbereitungen stürzen, gilt es, eine klare Entscheidung zu treffen: Wollen Sie eine berufliche Auszeit einlegen – ja oder nein?

Nur wenn Sie sich wirklich sicher sind und voll hinter dem Vorhaben stehen, werden Sie es hinterher auch nicht bereuen. Es bringt nichts, ein Sabbatjahr zu planen, nur weil das gerade im Trend ist und andere euphorisch davon berichten, wie gut ihnen die Auszeit getan hat. Wenn Sie diesen Schritt wagen wollen, dann nur aus einer persönlichen Motivation heraus.

Stufe 2: Weihen Sie nahestehende Personen ein

Da Rückhalt und Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld wichtig sind, ist es ratsam, einzelne nahestehende Personen zeitnah in Ihre Pläne einzuweihen. Gerade dann, wenn Sie einen Partner oder eine Partnerin haben, ist es unverzichtbar, offen über das Vorhaben zu sprechen – immerhin will er oder sie das Abenteuer Auszeit vielleicht gemeinsam mit Ihnen erleben.

Grundsätzlich gilt: Weihen Sie nur die Menschen in Ihrem Umfeld ein, denen Sie auch wirklich schon davon berichten wollen. Es wird immer Leute geben, die Zweifel an Ihrem Vorhaben haben und diese auch laut äußern werden. Überlegen Sie sich daher ganz genau, mit wem Sie über Ihr Sabbatjahr sprechen – und mit wem nicht.

Stufe 3: Planen Sie Ihr Sabbatjahr inhaltlich

Es ist ein Irrglaube, dass ein Sabbatjahr immer automatisch für eine Weltreise genutzt werden muss. Wer sich für die Auszeit vom Job – oder neudeutsch auch: für ein Sabbatical – entscheidet, kann frei entscheiden, was er in dem Zeitraum macht. Wenn Sie auf der Suche nach Ideen sind, werden Sie unter Umständen hier fündig.

Im Zuge der inhaltlichen Planung sollten Sie sich unbedingt auch fragen, wie lang das Sabbatjahr insgesamt dauern soll. Es wird nirgendwo vorgeschrieben, dass Sie volle 12 Monate pausieren müssen.

Übrigens: Es ist völlig normal, im Zuge der Sabbatjahr-Planung kalte Füße zu bekommen. In diesem Beitrag haben wir Ihnen 10 typische Ängste zusammengetragen und verraten, wie Sie sie überwinden.

Stufe 4: Erstellen Sie eine Checkliste

Wenn der Entschluss gefallen ist und Sie sich über die Unterstützung ein paar Eingeweihter freuen können, gilt es im nächsten Schritt, sich zu überlegen, was alles bis zum Start des Sabbatjahres erledigt werden muss. Die Antwort: Eine ganze Menge!

Natürlich gibt es keine allgemeingültige Sabbatjahr-Checkliste. Was Sie im Detail alles regeln, planen und organisieren müssen, hängt immer davon ab, wie beziehungsweise womit Sie Ihre Auszeit verbringen wollen (→ Stufe 3). Grundsätzlich sollten Sie aber immer diese Punkte auf dem Schirm haben: Finanzierung, Arbeit, Gesundheit, Versicherungen, Allgemeines und Wiedereinstieg.

Stufe 5: Erstellen Sie einen (groben) Zeitplan

Damit es am Ende kein böses Erwachen gibt, sondern Sie so planen können, dass kurz vor Beginn des Sabbatjahres alles erledigt wurde, ist es ratsam, einen groben Zeitplan zu erstellen. Das heißt, dass man sich nicht nur fragen sollte, was alles organisiert und erledigt werden muss, sondern auch bis wann.

Als ideale Grundlage für den Zeitplan dient beispielsweise die Checkliste. Viele, die ein Sabbatjahr organisieren, notieren einfach neben den einzelnen to dos der Liste, bis wann diese abgehakt sein müssen. Falls Ihnen das zu unübersichtlich ist, empfehlen wir eine separate Übersicht.

Stufe 6: Machen Sie sich Gedanken über die Finanzierung

Die nächste Stufe des Sabbatjahr-Plans wird von vielen als eher unangenehm oder sogar lästig empfunden. Trotzdem ist sie von enormer Wichtigkeit. Es geht um die Frage: Wie finanziere ich meine Auszeit?

Die Antwort kann wie immer nicht pauschal formuliert werden. Viele Aussteiger auf Zeit leben während des Sabbatjahres von Ersparnissen und/oder einer Lohnfortzahlung. Andere, beispielsweise Unternehmer und Freelancer, setzen sich (zusätzlich) mit dem Konzept des passiven Einkommens auseinander.

Wenn Sie als Angestellter arbeiten, sollten Sie die Finanzierungsfrage unbedingt in Absprache mit Ihrem Arbeitgeber klären. Wenn beide Parteien offen an die Thematik herantreten, findet sich mit großer Wahrscheinlichkeit eine Lösung, mit der alle gut leben können.

Lese-Tipps zum Thema Finanzierung eines Sabbaticals:

Stufe 7: Informieren Sie Ihren Arbeitgeber über Ihr Sabbatical-Vorhaben

Wann der beste Zeitpunkt ist, um mit seinem Arbeitgeber über die geplante Auszeit zu sprechen – darüber scheiden sich die Geister. Sicherlich können Sie schon viel eher das Gespräch mit Ihrem Chef suchen, doch sollten Sie sich einer Sache unbedingt bewusst sein:

Je besser Sie auf die Unterhaltung vorbereitet sind, desto besser.

Es bringt nichts, sich Hals über Kopf in die diese Situation zu stürzen und dabei gar nicht so genau zu wissen, was man überhaupt will. Damit Sie Ihren Chef überzeugen können, sollten Sie:

  • ihm genau erklären können, was ein Sabbatjahr ist
  • verdeutlichen, was die Motivation/der Grund für Ihre Auszeit ist
  • einen genauen Zeitraum für Ihr Vorhaben nennen
  • Ihre Überlegungen zum finanziellen Aspekt vortragen
  • Argumente parat halten, die für ein Sabbatjahr sprechen
  • bereit sein, eine Kompromisslösung zu finden
  • ihm Bedenkzeit einräumen

Stufe 8: Treffen Sie Vorkehrungen für die Auszeit

Zeitschriften-Abo kündigen, Wohnung untervermieten, Auslandsversicherungen abschließen, das Auto bei den Eltern parken… es gibt unzählige Dinge, die vor dem Sabbatjahr erledigt werden müssen. Wenn Sie grünes Licht von Ihrem Arbeitgeber erhalten haben, können Sie endlich damit loslegen, diese Schritt für Schritt abzuhaken. Haben Sie hierbei stets Ihre Checkliste und den Zeitplan im Blick.

Stufe 9: Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Sabbatjahr dokumentieren

Ob nun Weltreise, Hausbau, Familienplanung oder die „Suche nach dem Sinn des Lebens“ – Wer sich für ein Sabbatjahr entscheidet, entscheidet sich für eine große Veränderung. Es ist nur konsequent, diese auf irgendeine Weise zu dokumentieren.

Ehe Ihre Auszeit beginnt, sollten Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um zu überlegen, auf welche Weise Sie die kommenden Erlebnisse festhalten möchten. Ganz klassisch in Form von Bilder? Vielleicht aber auch mit einem Tagebuch oder sogar Blog?

Stufe 10: Lassen Sie los

Es ist soweit! Das Sabbatjahr steht unmittelbar bevor. Auf der letzten Stufe des Plans gilt es, noch etwas ganz Entscheidendes zu erledigen: Lassen Sie los und Ihren Alltag hinter sich. Ein Sabbatical ist für die meisten Menschen ein einmaliges und einschneidendes Erlebnis, das vieles im Leben ändern wird.

Auch wenn das unter Umständen einschüchternd wirken kann, ist es doch wichtig, dass Sie sich auf alles Kommende freuen. Loslassen bedeutet in diesem Zusammenhang auch: Sich für neue Dinge öffnen und sie einfach mal auf sich zukommen lassen.

Jetzt sind SIE gefragt!

In 10 Schritten zum für Sie ganz persönlich “perfekten Sabbatjahr” – das klingt doch mal nach einem umsetzbaren Plan! Doch natürlich wissen wir auch zu gut, dass sich nicht immer alles in ein Schema oder eine “To-To-Liste” überführen lässt: zu individuell sind die Voraussetzungen, zu verschieden die Antwort auf die Frage, was denn genau für jeden Einzelnen “eine perfekte berufliche Auszeit bzw. das ideale Sabbatical” ausmacht! Daher unsere Frage an Sie liebe angehenden Sabbatical-NehmerInnen: Was macht aus Ihrer ganz persönlichen Sicht Ihre “perfekte Auszeit vom Beruf” aus? Was sind Ihre Ziele und Wünsche, die Sie damit verbinden? Auf welcher Stufe in der Umsetzung befinden Sie sich gerade – oder sind Sie noch am Abwägen, ob Sie diesen mutigen Schritt überhaupt wagen sollten (unsere ganz persönliche Antwort hierauf kennen Sie ja :-))?

Lassen Sie es uns bitte unbedingt in den Kommentaren wissen – und auch, wenn Sie noch einen “Schritt 11” kennen, der hier noch fehlt!

6 Kommentare zu „Berufliche Auszeit: Der 10-Stufen-Plan für ein gelungenes Sabbatical“

  1. Hallo,
    ich möchte unbedingt ein Sabbatjahr machen. Das allerdings am liebsten im nächsten Frühjahr schon. Mein Arbeitgeber bewilligt eine unbezahlte Beurlaubung aber ein Sabbatjahr gab es bei uns noch nicht und sie meinten, im Moment wäre das nicht möglich. Eine Beurlaubung kommt für mich eher nicht in Betracht, weil da die ganzen Versicherungen Privat bezahlt werden müssen. Der Aufwand ist riesengroß.
    Nun habe ich hier gelesen, dass es bei mir eigentlich gar kein Problem sein dürfte, da ich beim Bund Angestellte im Mittleren Dienst bin. Leider habe ich mir auch vorgestellt, dass das schon im nächsten Frühjahr stattfinden soll und nicht erst in 3 Jahren. Ob ich es bis dahin noch tun möchte, weiß ich nicht. Bis dahin ändern sich meine privaten Umstände vielleicht und ich möchte gar keine lange Urlaubsreise mehr machen …

    1. Hallo Daniela,
      Dein Hilferuf hat schon einen ziemlich langen Bart. Ich hoffe Du konntest Dein Vorhaben vernünftig durchsetzen, falls Dir immer noch Steine im Weg liegen, dann lese doch mal:
      http://www.bmi.bund.de
      Stichwort: Teilzeit und Beurlaubung im öffentlichen Dienst des Bundes

      VG Tanja

  2. Ein Jahr wäre mir viel zu lang. Mir reicht schon ein Wochenende, damit ich mich wieder wie neu fühle. Dann buche ich meistens ein Appartement mit Wellnessbereich.

  3. Ich wage mich noch nicht an eine längere Auszeit heran. Deswegen werde ich nun erstmal meinen langersehnten Wunsch erfüllen und skifahren gehen. Danach werde ich mich sicher auch wieder voller Energie fühlen.

  4. Wenn der Arbeitgeber (Kommunalverwaltung) auf eine schriftliche Anfrage nach Sabbatzeit nach über einem Jahr nicht mehr reagiert hat, als zweimal (nach vier bzw. zwölf Monaten) mündlich zu sagen, kein Angebot machen zu können – ist das schon Grund für ein arbeitsrechtliches Verfahren?

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