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Sabbatjahr: Die Auszeit vom Job ist auch etwas für „ältere Semester“

Sabbatjahr: Die Auszeit vom Job ist auch etwas für „ältere Semester“

Wann ist der perfekte Zeitpunkt für ein Sabbatjahr?

Direkt nach dem Abitur oder dem Studium? Kurz bevor man beabsichtigt, eine Familie zu gründen und sesshaft zu werden? Für viele steht fest: Die Auszeit vom Job ist nur etwas für die Jungen. Menschen jenseits der 40 oder 50, die durch tropische Länder reisen, Brunnen in Afrika graben und plötzlich ihre Liebe für Extremsport entdecken? Irgendwie nur schwer vorstellbar. Doch bedeutet das automatisch, dass ein Sabbatjahr mit 50+ nicht mehr möglich ist? Absoluter Unsinn! Für die Auszeit vom Job gibt es kein Verfallsdatum. Oder anders formuliert: Sie sind nie zu alt, um sich Ihren Traum zu erfüllen!

Beim Thema Sabbatjahr beziehungsweise Sabbatical denken viele automatisch an junge Menschen, die durch die Welt reisen, sich selbst finden und eine Auszeit vom beruflichen Alltag gönnen. Medien, die das Sabbatjahr aufgreifen, bebildern ihre Beiträge gern mit strohhuttragenden, gutaussehenden Menschen diesseits der 30, deren Haut braungebrannt ist und deren Möglichkeiten scheinbar unendlich sind. Doch was ist mit älteren Menschen, die auf ein wesentlich längeres Berufsleben zurückblicken können und eine Auszeit vom Job vielleicht viel nötiger haben als die junge Generation? Nur weil diese seltener als Bildmotiv herhalten dürfen, heißt das keinesfalls, dass das Sabbatjahr für sie keine Option ist.

Alle Zeichen stehen auf Auszeit

Jahrelang angesammelte Überstunden, permanenter Leistungsdruck, das Gefühl, ausgebrannt zu sein und dabei zuzusehen, wie das Leben an einem vorbei zieht. Viele Berufstätige im fortgeschrittenen Alter wissen genau, was es heißt, eine Auszeit zu benötigen. Doch anstatt sie sich zu gönnen, wird weitergemacht – weil es keine Vertretung gibt, weil man dieses eine Projekt unbedingt noch abschließen will und weil man einfach nicht länger als 14 Tage am Stück Urlaub macht.

Fakt ist: Menschen, die viele Jahre hart gearbeitet haben, haben sich eine Auszeit vom Job durchaus verdient. Da die Option Sabbatjahr in der älteren Generation jedoch noch nicht vollständig angekommen ist und nur selten thematisiert wird, ergreifen immer noch sehr wenige tatsächlich die Chance.

Es ist nie zu spät für ein Abenteuer

Dabei gibt es keinen Grund, der dagegen spricht, auch im reiferen Alter noch das Abenteuer Sabbatjahr zu wagen. Ganz im Gegenteil: Man ist nie zu alt dafür, sich seinen großen Traum zu erfüllen. Viele Menschen, die ins Rentenalter eintreten, blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Einerseits sind sie froh, es endlich „geschafft zu haben“ und andererseits haben sie häufig das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Anstatt sich also später über verpasste Chancen zu ärgern, sollten man sie jetzt ergreifen.

Spezielle Angebote für 40 und 50plus

Spannenderweise kann beobachtet werden, dass die Sabbatjahr-Angebote gerade mehr und mehr auf ein älteres Publikum abgestimmt werden. Das gilt nicht nur für die „klassische“ Weltreise, sondern auch für soziale Projekte, die man unterstützen kann.

Darüber hinaus haben Sie natürlich zu jeder Zeit die Möglichkeit, Ihr Sabbatjahr persönlich und individuell zu gestalten. Wichtig ist, zu verinnerlichen, dass man nicht irgendwelchen Klischees hinterherjagen muss, sondern seinen ganz eigenen Rhythmus finden darf.

Einstellung zum Sabbatjahr ist nach wie vor ein „Generationending“

Auch wenn sich das Thema Sabbatjahr immer weiter ausbreitet, muss doch nach wie vor betont werden, dass es für jüngere Menschen mehr Relevanz hat. Einen großen Einfluss hierauf hat das Verständnis vom Verhältnis Arbeit-Privatleben. Während die Generation der „Babyboomer“ dazu erzogen wurde, permanent Leistung zu erbringen und zu funktionieren, lässt man der Generation „Y“ von Anfang an mehr Freiräume. Den jungen Menschen, die aktuell zwischen 35 und 20 Jahre alt sind, wurde beigebracht, dass Arbeit nicht alles im Leben ist. Glück, Zufriedenheit, Selbstverwirklichung – all diese und weitere Faktoren stehen viel weiter oben als auf der Prioritätenliste der Eltern.

Der bewusste Neustart

Erfreulicherweise erkennen inzwischen jedoch auch immer mehr Babyboomer, dass eine gesunde Balance zwischen Beruf und Freizeit wichtig ist, um ein erfülltes Leben zu führen. Sich eine bewusste Pause vom Job gönnen und die Arbeit für mehrere Monate niederlegen? Was noch vor wenigen Jahren undenkbar war, wird für viele Vertreter der Generation immer häufiger zum bewussten Wendepunkt der Karriere.

Die Entscheidung für ein Sabbatjahr ist nämlich immer auch eine Entscheidung für Veränderungen. Niemand, der sich für eine mehrmonatige Auszeit entscheidet – egal wie alt oder jung – macht hinterher weiter wie zuvor. Ob auf Reisen, bei der Realisierung eines Projektes oder intensiver Zeit mit der Familie – früher oder später, immer dann, wenn man sich vollständig auf die neue Lebenssituation eingelassen hat, kommen einem Erkenntnisse, die die Sicht auf vieles verändern. Viele, die ein Sabbatjahr absolviert haben, sprechen von einer veränderten Einstellung zur Arbeit, von mehr Selbstliebe und Achtsamkeit oder auch von der Entstehung völlig neuer Träume.

Man muss nicht frisch von der Schule oder Uni kommen, um einen so intensiven Lebenswandel zu erfahren. Wer sich darauf einlässt, kann auch im fortgeschrittenen Alter noch von der befreienden Wirkung einer Auszeit profitieren – dann vielleicht sogar mehr denn je.

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