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Sabbatjahr & Sabbatical für Lehrer

Sabbatjahr & Sabbatical für Lehrer

Das Sabbatjahr für Lehrer wird in Deutschland seit Jahren stetig beliebter. Es ist eine vorab festgelegte Zeit ohne Verpflichtung zum Unterrichten mit einer entsprechend reduzierten Besoldung. Eingeführt wurde es für diese Berufsgruppe in einigen Bundesländern bereits Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts, in den 2000er Jahren zogen andere Bundesländer nach. Da Bildung im föderalen Deutschland Ländersache ist, gibt es in den Ländern unterschiedliche Regelungen zum Sabbatjahr für Lehrer, ähnlich wie auch beim Sabbatjahr für Beamte im Öffentlichen Dienst. Grundsätzlich gelten als Lehrer Personen, die im Beruf anderen Menschen, überwiegend Kindern und Jugendlichen – aber auch Erwachsenen – im Schuldienst Unterricht erteilen. Es gibt Beamte und Angestellte, die den Beruf ausüben und natürlich auch Freiwillige. Nachfolgend erläutern wir, warum Lehrer ein Sabbatjahr einlegen, welche Varianten es gibt und was beim Sabbatjahr für Lehrer zu beachten ist. Zudem beleuchten wir die Zeit der Rückkehr in den Job.

Warum Lehrer ein Sabbatjahr einlegen – Burn-Out-Syndrom & Chronische Erschöpfung

Das Burn-Out-Syndrom ist keine Krankheit im medizinischen Sinn. Es ist nicht durch eindeutige Diagnosen zu beurteilen, sondern zeichnet sich durch unterschiedliche Symptome aus, die den Betroffenen belasten. Das Burn-Out-Syndrom bezeichnet ein „Ausgebrannt-Sein“, welches meist durch Stress und zu hohe berufliche Belastung entsteht. Es handelt sich um eine körperliche und geistige Erschöpfung, die sich in unterschiedlichen Ausprägungen bilden kann. Betroffen sind aufgrund des hohen Stress-Faktors im schulischen Bereich häufig Lehrer, aber auch Menschen in anderen Berufen wie Wissenschaftler, Politiker, Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger, Künstler, Sportler oder andere Berufsgruppen, die häufig im Licht der Öffentlichkeit stehen oder die aus anderen Gründen großem Stress ausgesetzt sind.

Das Berufsbild des Lehrers hat sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte gewandelt. Lehrer sind heutzutage nicht allein dazu da, Wissen zu vermitteln. Sie müssen auch Sozialarbeiter, Psychologe, Streitschlichter, Unterhalter und Animateur sein. Immer mehr Lehrer sind mit diesen vielfältigen Rollen überfordert. Gerade an Sonder-, Haupt- und Realschulen, aber auch an Gymnasien, sind sie schlicht im schulischen Alltag überfordert. So kann sich schnell das Burn-Out-Syndrom einstellen. Es äußert sich auf ganz unterschiedliche Weise. Oft sind die Betroffenen stärker von Suchtgefahren betroffen als andere Menschen. Alkohol oder andere Drogen kompensieren den harten Alltag im Beruf. Damit einher gehen oft andere Symptome wie mangelnde körperliche Fitness, Anfälligkeit bezüglich verschiedener Krankheiten (psychosomatische Krankheiten), körperliche und geistige Schlappheit etc.
Da gerade Lehrer in ihrem verantwortungsvollen Beruf täglich fit und auf der Höhe sein müssen, ist es wichtig, möglichst rasch auf ein aufkommendes Burn-Out-Syndrom zu reagieren.

Die betroffenen Lehrer können versuchen, ihren Lebenstil zu ändern: Sie können sich besser ernähren, wenig oder möglichst keinen Alkohol und Nikotin konsumieren, (mehr) Sport treiben und versuchen, regelmäßige Ruhepausen in ihren beruflichen wie privaten Alltag einzubauen. Das bekämpft aber noch nicht die Ursache des Burn-Out-Syndromes. Dazu sollten Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, etwa bei Ärzten, Psychologen oder spezialisierten Beratern. Denn ohne das Syndrom zu bekämpfen, wird es sich meist verschlimmern und früher oder später droht eine Zwangspause. Eine gute Möglichkeit, ein aufkommendes Burn-Out-Syndrom zu bekämpfen, ist eine freiwillige vorübergehende Auszeit vom Job, das Sabbatjahr.

Weitere gute Gründe für Lehrer, ein Sabbatjahr einzulegen

Neben dem Burn-Out-Syndrom können natürlich auch andere Krankheitsbilder ein guter Grund sein, vorübergehend die Stundenzahl zu reduzieren oder ganz – zeitlich begrenzt – mit dem Lehrerberuf aufzuhören. Die Gesundheit sollte immer vorgehen, das gilt besonders in einem so verantwortungsvollen und vielfältigen Job wie dem Beruf des Lehrers. Denn nur wer täglich seine optimale Leistung abruft, kann dem Grundgedanken des Lehrerbildes entsprechen. Dazu benötigen Lehrer körperliche und geistige Aufmerksamkeit und Fitness.

Reisen

Doch nicht nur aus gesundheitlichen Aspekten können Lehrer ein Sabbatjahr einlegen. Auch viele andere Aspekte können Lehrer dazu veranlassen, eine Auszeit vom Job einzulegen. Ein beliebter Grund für ein Sabbatical, wie das Sabbatjahr auch genannt wird, ist das Reisen. Viele Lehrer möchten einmal unabhängig von den Schulferien eine längere Reise antreten, um andere Länder und Kulturen kennenzulernen. Auf solchen Reisen lernen sie nicht nur Land und Leute kennen, sondern können zudem eine oder mehrere Sprachen lernen beziehungsweise bereits vorhandene Sprachkenntnisse perfektionieren.

Fortbildung

Der Bereich Fort- oder Weiterbildung ist ebenfalls sehr wichtig im Berufsleben, auch und gerade für Lehrer. Neben den „üblichen“ Fortbildungen gibt es immer mehr Lehrer, die selbständig ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in ganz unterschiedlichen Bereichen erweitern oder neu lernen möchten. Oft sind dies Sprachen, EDV, Wirtschaft o. ä. Bereiche, in denen sie sich fortbilden möchten. Das kann man natürlich am Wochenende oder abends tun, man kann aber auch speziell zu Weiterbildungszwecken eine vorübergehende Auszeit vom Job nehmen, um danach mit neuen Kenntnissen wieder einzusteigen. Es gibt den Spruch, dass man sein Leben lang lernt. Das gilt natürlich auch für Lehrer und so wundert es nicht, dass immer Angehörige dieser Berufsgruppe ein Sabbatjahr nehmen, um an ihrer individuellen Karriere zu arbeiten. Denn auch für Lehrer gilt: Es gibt meist noch Perspektiven nach oben…

Soziales Engagement

Ein sehr guter Grund für Lehrer, ein Sabbatjahr einzulegen, ist ein soziales Engagement – in welcher Form auch immer. Sie können sich in sozialen, kirchlichen oder sonstigen Gruppen für benachteiligte Menschen, Kinder, Tiere oder die Umwelt engagieren. Viele tun dies neben dem Job, aber manche möchten auch einmal eine längere Zeit dafür aufwenden. Dieser Grund für ein Sabbatjahr hilft nicht nur dem Lehrer selbst, sondern auch denen, denen mit dem Engagement geholfen wird.

Hausbau und Co.

Ein gern genommener Grund für eine berufliche Auszeit ist der Bau oder Umbau einer Immobilie beziehungsweise Renovierungsarbeiten an einer bereits vorhandenen eigenen Immobilie. Wie zeitaufwändig der Bau eines eigenen Hauses beispielsweise ist, wissen die, die es bereits gemacht haben. Viele Lehrer möchten sich ihre eigenen vier Wände schaffen oder verschönern. Um dies zielführend und rasch zu bewerkstelligen, ist ein Sabbatjahr hervorragend geeignet.

Berufliche Veränderung

Manche Lehrer möchten sich auch perspektivisch beruflich verändern und nutzen ein Sabbatjahr, um sich zum Beispiel auf eine Selbständigkeit vorzubereiten. Als selbständiger, privater Lehrer ergeben sich ganz andere Perspektiven als als fest angestellter oder verbeamteter Lehrer. Ob dies erstrebenswert ist, muss natürlich jeder für sich individuell selbst entscheiden. Es kann, muss aber nicht, eine vielversprechende Alternative sein. Doch eine Selbständigkeit muss gut vorbereitet werden. Dazu gehören Kurse und Seminare, die man besuchen muss, aber auch ein gut durchdachter Businessplan, ohne den eine Selbständigkeit auch schnell floppen kann.

Ebenfalls beliebt ist ein langsames Gleiten in den Ruhestand bei älteren Lehrern. Diese können in ihrem letzten offiziellen Jahr ein Sabbatjahr einlegen und so früher den Ruhestand genießen.

Private Gründe/Private Projekte

Natürlich gibt es auch viele Lehrer, die eine Auszeit aus ganz privaten Gründen einlegen. Sie möchten mehr Zeit für ihre Familie haben, beispielsweise, wenn sie Mutter oder Vater geworden sind und andere Möglichkeiten wie Erziehungsurlaub etc. bereits ausgeschöpft sind. Dann kann ein mehrmonatiges Sabbatjahr gut geeignet sein, um sich aktiver als im normalen Alltag in das Familienleben einzubringen. Oder der Lehrer möchte im Sabbatjahr an seinem Hobby arbeiten, beispielsweise einer Sportart. Manche Lehrer sind bereits gute Sportler oder Musiker, möchten aber für einen längeren Zeitraum schauen, ob sich das vielleicht sogar professionalisieren lässt.

Die genannten Bereiche sind nur einige Beispiel für gute Gründe, dass Lehrer ein Sabbatjahr einlegen. Jeder Einzelne wird gute Gründe haben, manchmal sind es ja auch mehrere Gründe gleichzeitig. Wichtig ist, dass das Sabbatjahr rechtzeitig und gründlich geplant wird, damit es seinen Zweck dann auch erfüllt.

Die Vorbereitung des Sabbatjahres

Niemand wird spontan und ohne gute Vorbereitung ein Sabbatjahr einlegen. Zunächst müssen Interessenten gründlich überlegen, wie lange es dauern soll und wie die Finanzierung funktioniert. Da es ja unterschiedliche Modelle – je nach Bundesland – gibt, gibt es auch keine einheitliche Empfehlung, welche Form und Ausprägung gewählt werden sollte. Lehrer, die ein Sabbatjahr machen möchten, sollten in jedem Fall ihre Familie beziehungsweise Angehörige und/oder Freunde in die Entscheidungsfindung einbeziehen.

Rechtzeitig beantragen

Die Vorbereitung eines Sabbatjahres beginnt also bereits viel früher. Denn es muss rechtzeitig geplant und vor allem auch beantragt werden. Denn die Regelungen, besonders die für Beamte, sind streng und je nach Bundesland gibt es Unterschiede. In den meisten Modellen geht es um einen Zeitraum zwischen zwei und sieben Jahren. Eines dieser Jahre ist das Sabbatjahr. Meist wird während der gesamten Zeit des Sabbaticals auf einen Teil des Gehaltes verzichtet, welches dafür eben auch während der Auszeit bezahlt wird.

Formelles

Zu einer gewissenhaften Vorbereitung eines Sabbtajahres gehören viele Komponenten: Die Absprache mit der Familie oder nahe stehenden Personen sollte am Anfang stehen, Ist der Beschluss gefasst, eine berufliche Auszeit einzulegen, muss geklärt werden, welche Variante in Frage kommt. Ist auch dies beschlossen, müssen sich interessierte Lehrer intensiv mit vielen Fragen formeller Art beschäftigen. Geld- und Versicherungsfragen sowie die Gesundheitsvorsorge gehören ebenso dazu wie das Anlegen eines Haushaltsbuches, sofern es dies nicht schon gibt. Die Frage, ob das reduzierte Gehalt reicht oder zusätzliches Geld dazuverdient werden muss, ist ebenfalls wichtig. Wenn der Lehrer im Sabbatjahr ins Ausland geht, ist die Frage zu klären, wer sich um die Wohnung oder das Haus kümmert.

Auch die Rückkehr in den Job muss gut geplant werden.

Ausprägungen des Sabbatjahres

In Deutschland ist Bildung Ländersache und somit gibt es in den Bundesländern teilweise unterschiedliche Ausprägungen und Varianten des Sabbatjahres für Lehrer. Grundsätzlich ist ein Sabbatjahr ein Jahr ohne die Verpflichtung, Unterricht zu erteilen. Lehrer können durch den Verzicht auf einen bestimmten Teil ihrer Besoldung ein Sabbatjahr „zusammensparen“. Üblich sind Modelle mit einem fest definierten Zeitraum zwischen zwei und sieben Jahren, wovon eines das Sabbatjahr ist.

Beamter oder Angestellter?

Es gibt Unterschiede, ob ein Lehrer angestellt oder verbeamtet ist. Für Beamte gelten landesweit einheitliche Regeln. Sie müssen ein Sabbatjahr zwei bis sechs Jahre im Voraus planen. Während dieser Zeit erhalten sie zwei Drittel bis sechs Siebtel ihres normalen Gehaltes. Ist die Zeit vorüber, können sie bei gleichen Bezügen ein Jahr Auszeit nehmen. Angestellte Lehrer müssen sich mit ihrem Arbeitgeber individuell absprechen, wenn sie ein Sabbatjahr machen möchten. Für sie bestehen einige Möglichkeiten. Sie können einerseits ein Modell vereinbaren, wie es für verbeamtete Lehrer zur Verfügung steht. Wenn möglich, können sie sich auch dazu bereiterklären, Überstunden zu machen und diese anzuhäufen, damit sie anschließend während des Sabbatjahrs Geld ausgezahlt bekommen. Gerade für Lehrer sind Überstunden jedoch schwer realisierbar: Deswegen sollten sie sich für ein ähnliches Modell entscheiden, wie es für Beamte vorgesehen ist. Grundsätzlich gilt – egal ob als Beamter oder als Angestellter: Lehrer sollten bei der vertraglichen Gestaltung genau hinschauen und darauf achten, dass alles korrekt vereinbart wurde. Dazu gehören der genaue Zeitraum der sogenannten Anspar- und Freistellungsphase, die eventuelle Befristung einer Arbeitszeitreduzierung, die Rückkehr-Regelung, Urlaubsanspruchsregelungen, Krankheitsregelungen, Kündigungsregelungen etc.

Im Folgenden stellen wir die grundsätzlich möglichen Formen eines Sabbatjahres vor, von denen Beamte teilweise allerdings nicht beziehungsweise nur eingeschränkt Gebrauch machen können.

Zeitlich begrenzter Lohnverzicht (Beschäftigung im sog. Blockmodell)

Dies ist das gängigste und beliebteste Modell und in einigen Bundesländern für Lehrer auch zugleich das einzig mögliche. Der Lehrer verzichtet in diesem Modell über einen fest definierten Zeitraum auf einen Teil seines Lohnes oder Gehaltes und spart dadurch ein Gehaltsguthaben an, was dafür sorgt, dass er in der Freistellungsphase genauso weiterbezahlt wird. Beispielsweise kann der Gehaltsverzicht von einem Siebtel Gehalt sich über den Zeitraum von sechs Jahren erstrecken. Das auf sechs Siebtel reduzierte Gehalt wird anschließend auch im siebten Jahr, dem Sabbatjahr, gezahlt. In manchen Bundesländern gelten die Teilzeitmodell nur für Beamte, in anderen Ländern ebenso auch für angestellte Lehrer. In den Ländern, wo es nur für Beamte gilt, müssen (oder dürfen) Angestellte individuelle Lösungen suchen und mit dem Arbeitgeber verhandeln. In vielen Bundesländern gelten drei- bis siebenjährige Lohnverzichtsmodelle. Das Sabbatjahr liegt meistens am Ende des vorab definierten Zeitraumes. Manchmal ist es so geregelt, dass das Sabbatjahr auch bereits ab der Hälfte des gesamten Zeitraumes genommen werden darf. Folgende Arbeitszeitmodelle sind ebenfalls möglich: zwei Jahre Teilzeitbeschäftigung mit der halben regelmäßigen Arbeitszeit und entsprechend halbem Gehalt und der Beamte arbeitet im ersten Jahr voll und im zweiten ist er freigestellt. Weitere Varianten: drei Jahre mit zweidrittel Arbeitszeit, vier Jahre mit dreiviertel Arbeitszeit, fünf Jahre mit vierfünftel Arbeitszeit, sechs Jahre mit fünfsechstel Arbeitszeit und sieben Jahre Teilzeitbeschäftigung mit sechssiebtel der regelmäßigen Arbeitszeit. Der Beamte muss in der Ansparphase nicht unbedingt Vollzeit arbeiten. Auch bei Teilzeitkräften sind die Varianten des Sabbatjahres möglich.

Beispiel für ein sogenanntes Halbjahresmodell

Insgesamt bezieht sich diese Art des Teilzeitmodells über 3 Schulhalbjahre. In diesem Zeitraum werden 2/3 des Gehaltes gezahlt. Beschäftigte befinden sich für 2 Schulhalbjahre in Vollbeschäftigung, die Freistellung erfolgt dann im 3. Schulhalbjahr.

Eine weitere Variante läuft über insgesamt 4 Schulhalbjahre. Es entsteht ein Anspruch auf ¾ des Gehaltes. Insgesamt befinden sich hier die Beschäftigten für 3 Schulhalbjahre in Vollbeschäftigung. Die Freistellungsphase dauert 1 Schulhalbjahr an.

Wichtig ist, dass der Kontakt mit dem Personalrat gesucht wird, um passende Lösungen für ein geeignetes Teilzeitmodell zu finden. Gerade in diesen Zeiten, in denen Lehrermangel herrscht, ist eine genaue Abstimmung und Planung notwendig.

Weitere Infos dazu gibt es z.B. bei der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft NRW.

Teilzeitmodell

In diesem Modell schließen Arbeitnehmer und Lehrer einen Teilzeitvertrag. Das Gehalt wird reduziert, er arbeitet aber tatsächlich voll weiter. So entstehen Überstunden, die auf einem Arbeitszeitkonto angesammelt werden. Nach der Ansparphase beginnt die Freistellungsphase, in der der Lehrer nicht arbeitet, aber den gleichen Lohn beziehungsweise das gleiche Gehalt weiterhin bezieht.

Fondsparmodell

Hierbei wird ein Arbeitszeitkonto eingerichtet, auf dem Urlaub, Überstunden und/oder Teile des Gehaltes angespart werden. Der Arbeitgeber legt das angesparte Geld in Fonds an, aus denen der Lehrer während der Freistellungsphase bezahlt wird. Dieses Modell ist nur für angestellte Lehrer möglich. Oft gilt es nur für Regelungen zum vorzeitigen Ruhestand.

Vorgezogener Ruhestand

Nach der Freistellung kehrt der Lehrer in diesem Modell nicht wieder in den Job zurück, sondern nutzt angespartes Zeitguthaben, um kurz vor dem Ruhestand entweder Stunden zu reduzieren oder ganz vorzeitig in den Ruhestand zu wechseln.

Unbezahltes Sabbatjahr

Natürlich ist es auch nach Absprache mit dem Arbeitgeber möglich, eine gewisse Zeit längeren unbezahlten Urlaub zu nehmen, um anschließend in den Unterricht zurückzukehren.

Achtung:
Wer sich im Detail und vor allem brandaktuell (Gesetze werden stetig fortentwickelt und geändert) informieren möchte, sollte zudem die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften und deren Bedeutung im Internet mit hoher Zeitaktualität recherchieren, da obige Inhalte immer nur eine zeitliche Bestandsaufnahme darstellen können.

Die Rückkehr in den Lehrerberuf

Wenn sich Lehrer für ein Sabbatjahr entscheiden, sollten sie bereits von Beginn an auch die Rückkehr in den Job nicht nur bedenken, sondern planen – es sei denn, dem Sabbatjahr folgt direkt der (vorgezogene) Ruhestand.

Um die Rückkehr in den Job möglichst ruhig und einfach zu gestalten, empfehlen Experten, in den Zeiten des Sabbaticals – wenn möglich – Kontakt zum Arbeitgeber und/oder zur Schule zu halten. Natürlich sollten Lehrer im Sabbatjahr nicht täglich oder sehr viel Gedanken an den Job verlieren – gerade zu Beginn nicht. Dennoch: Um halbwegs auf dem Laufenden zu bleiben, sollte man stets Kontakt halten. Dies geht in Zeiten der modernen Technologien ganz einfach über das Internet, Mails, aber auch durch Telefonate oder Treffen mit Kollegen. So bleibt man stets informiert, was sich an der Schule tut, welche Gesetzte sich ändern, wie schulpolitische Entscheidungen fallen und welche Personalien es gibt. Zudem sollten Lehrer im Sabbatjahr auch in Notfällen erreichbar sein – zumindest für eine oder mehrere Personen aus dem schulischen Umfeld.

Wichtig ist, dass sich Lehrer vor einer Rückkehr in den beruflichen Alltag sicher sind, ob sie wieder an der gleichen Schule wie vorher unterrichten möchten oder vielleicht den Arbeitgeber wechseln möchten. Auch über neue, flexible Arbeitszeitmodelle nach der Rückkehr in den Beruf sollten an einem Sabbatjahr Interessierte rechtzeitig und gut nachdenken. Vielleicht ist ein Einstieg mit reduzierter Stundenzahl – so es möglich ist – ein guter Start zurück in den Job?

Zum Ende des Sabbatjahres sollte der Lehrer sanft zurückkehren. Das bedeutet, dass er nicht beispielsweise an einem Wochenende von einer langen Auslandsreise zurückkehrt und am darauf folgenden Montag gleich wieder zur Schule muss. Man sollte die Rückkehr in den Job so behutsam wie möglich gestalten. Wenn die Lehrer im Sabbatjahr Veränderungen vollzogen haben (zum Beispiel bezüglich ihres Lebenswandels oder bezüglich ihrer Hobbys), so sollten sie diese Veränderungen unbedingt auch mit in den beruflichen Alltag mitnehmen, ohne in den „alten Trott“ zu verfallen.

Rückkehrer sollten in jedem Fall rechtzeitig vor dem Neueinstieg Kontakt zur Schule, zu Kollegen etc. aufnehmen. Sie müssen mit Freude bei den Kollegen, aber vielleicht auch mit Neid und Missgunst rechnen. Lehrer am Ende des Sabbtajahres sollten versuchen, das Positive aus dieser Zeit mit in den neuen/alten Alltag rüberzunehmen, das erleichtert den Neueinstieg.

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